NIEDERSTETTEN
Ganz große Stimmen
Schlicht und ergreifend nur als furios lässt sich der Start der mittlerweile dritten Hohenloher Musik- und Kleinkunsttage in Niederstetten beschreiben. Musik war Trumpf an den ersten beiden Abenden.
Auszüge aus dem Pressebericht der TAUBER-ZEITUNG - SÜDWEST PRESSE - SWP
Autor: INGE BRAUNE | 18.03.2013
Chansons, Couplets und schwarz-feinen Humor in Wort und Klang ... - und Norbert Bach, der als Kulturamtsleiter für die Hohenloher Musik- und Kleinkunsttage verantwortlich zeichnet, hat völlig recht, wenn er bei der Eröffnung die Uraltfrage nach dem "in die Ferne schweifen" aus der Mottenkiste zieht: Das Gute liegt tatsächlich unglaublich nah.

Rebecca-Madeleine Katz sprüht nur so - ob sie sich mädchenhaft auf den Flügel (am Instrument hervorragend Prima Kolar) hockt oder als Grande Dame Leviten liest. Foto: Bernd Krug
…."Mannsbilder" malten am Freitag die Koloratursopranistin Rebecca-Madeleine Katz - ehemals Einwohnerin von Bartenstein - und die in Bartenstein lebende Pianistin Monika Prima Kolar in herrlich pastos bis mit feinstem Pinselstrich gestalteten Wort- und Klangbildern. Die Pianistin stammt aus Graz, steuert den österreichischen Schmäh bei, ergänzt mit Rüttelreim und Knittelvers die Songs der Stuttgarterin Rebecca-Madeleine Katz, die mit ihrer Stimme Salti schlägt. Kennengelernt haben sich die beiden Damen, die beim ersten Niederstettener Auftritt mit Songs um Mord und Totschlag brillierten, übrigens bei einer Beerdigung….
Foto: Bernd Krug
... Katz & Kolar fernab jeglicher Provinzialität.
….Beim Damenduo Katz & Kolar ist Rebecca-Madeleine Katz nicht nur für umwerfende Koloraturen, Klunker und höchst speziellen Kopfschmuck zuständig, sondern auch fürs internationale Ballett, die große Robe, sprühenden Charme, laszives Räkeln auf dem Flügel und hausmütterliche Boshaftigkeit mit Handfeger: Was sie mit ihrer vier Oktaven umfassenden, in Würzburg und im Verein mit Vater Alexander Katz, Jazzposaunist, geschulten Stimme treibt, ist umwerfend - und durch die Begegnung mit Kolar um viele Facetten reicher geworden: "Vorher gab es für mich Klassik und Jazz", berichtet sie. Dann entdeckte sie, wie irrsinnig viel Spaß es macht, unter anderem beim Thema Mannsbilder etwa bei "Nowak" die Blasierte, bei "Stroganov" die russisch Wilde, beim Kaktus die Streng-Verbiesterte zu geben, zu quietschen, kichern, bei Bedarf zu kreischen.
Foto: Bernd Krug
Drei Zugaben - ... schlicht furios….
...Zwei herrliche Abende waren das - und auch das weitere Programm der 3. Hohenloher Musik- und Kleinkunsttage löste noch manche Versprechen ein.