Bartenstein in Hohenlohe
Bartenstein ist ein in Deutschland einmaliges Beispiel einer geplanten, rein barocken Kleinresidenz. Auf dem Panoramabild sieht man sehr schön die Ausrichtung der Stadtanlage auf das Schloss. Der barocke Gesamteindruck ist seit der Erbauung unverändert. Deshalb wurde der alte Ortskern unter Denkmalschutz gestellt.
Der Name geht auf die 1234 urkundlich erwähnten Ritter von Bartenstein zurück, die hier ihren Herrschaftssitz hatten. 1688 wurde das Schloss die Residenz der Grafen von Hohenlohe-Bartenstein. Die spätere Erhebung in den Reichsfürstenstand führte zur Vergrößerung des Hofstaates. Er umfasste vom Hofmarschall über den Hofmusikus bis zum Küchenjungen etwa einhundert Bedienstete. Für den erforderlichen Ausbau und die Versorgung von Stadt und Schloss wurden tüchtige katholische Handwerker, Beamte und Kaufleute entsprechend ihrer Bedeutung für den Hof angesiedelt. Je höher ihre Stellung war, umso näher wohnten sie am Schloss.
Unter Fürst Ludwig Leopold, der hier mit seinem Hofstaat residierte, blühte die junge Stadt auf und brachte den Bewohnern bescheidenen Wohlstand. Der berühmte fürstbischöflich-fuldaische Hofbaumeister Andrea Gallasini beendete in Bartenstein mit dem Plan für die architektonische Einheit von Schloss- und Stadtanlage sein bedeutendes Lebenswerk. Außer dem Schloss sind die Häuser aus dem 18. Jahrhundert und zwei Stadttore, als Symbole der barocken Stadtanlage, erhalten. Am Schlossplatz stehen stattliche Gebäude, die mit dem Schloss eine Einheit bilden. Dort wohnten die höchsten Hofbeamten wie Hofmarschall, Mundschenk und Leibarzt. Ab 1800 führten Aufgabe der Hofhaltung, Übernahme der Regierungsgeschäfte durch Württemberg, Kriegswirren und Hungersnöte zu einem wirtschaftlichen Niedergang. Durch den Fleiß der Bewohner entwickelte sich der Ort später zu einem regionalen Zentrum mit zahlreichen Geschäften, Handwerksbetrieben, Krankenhaus und Gaststätten.